GETEILTE

GEGENWART

Neubau und die Neue
Selbstverständlichkeit

die veranstaltung

Anlässlich des Kinostarts von Neubau. Ein Heimatfilm am 12. August 2021 haben wir am Wochenende des 21. und 22. August 2021 das Rahmenprogramm Geteilte Gegenwart. Neubau und die Neue Selbstverständlichkeit veranstaltet. An den Tagen wurden jeweils der Spielfilm Neubau sowie Sehnsucht von Valeska Grisebach gezeigt und auf drei Panels Fragen über Die Neue Selbstverständlichkeit, machtkritisches Produzieren und dem Verhältnis von Bild und Sprache im Film gesprochen.

Dokumentation (playlist)

Eine Veranstaltung von  •  Schuldenberg Films
Konzeption  •  Lilian Pfeuffer, Tucké Royale, Fabian Altenried
Ort  •  Wolf Kino  •  Weserstraße 59, 12045 Berlin
Datum  •  21. und 22. August 2021, ab 16 Uhr  > Programm
Unterstützung  •  Medienboard Berlin Brandenburg
“Neue Selbstverständlichkeit” heißt, das Trauma zu überwinden, nicht vorgesehen zu sein.

das programm

Samstag, 21. august 2021


16:00  •  Film  •  NEUBAU  •  Regie: Johannes Maria Schmit, D 2020, 81 Minuten  •  Trailer
Synopsis  •  Sommer in der Brandenburger Provinz. Maarkus ist hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seinen pflegebedürftigen Omas und der Sehnsucht nach einem anderen Leben in Berlin.
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18:15  •  Impuls  •  Tucké Royale
18:30 - 19:30  •  Panel  •  Kompliziert, aber schön. Die Neue Selbstverständlichkeit
Mit  •  Raquel Kishori Dupka, Tucké Royale
Mit einem utopischen Manifest wurde im Zuge der Premiere von von Neubau. Ein Heimatfilm das Zeitalter der Neuen Selbstverständlichkeit eingeläutet. Der Film Futur Drei bedeutete einen Befreiungsschlag für deutsche Kinosehgewohnheiten und Sichtbarkeiten. Raquel Kishori Dupka (Jünglinge, Futur Drei) und Tucké Royale (Neubau) diskutieren, wie selbstbestimmtes Erzählen geht und sich die Suche nach Sichtbarmachung und angefragter Beiläufigkeit angeeignet werden kann.
20:30  •  Impuls  •  Merle Grimme
20:45 - 21:45  •  Panel  •  Kein alleiniger Anspruch. Machtkritisches Produzieren
Panel  •  Lorena Junghans, Merle Grimme, Fabian Altenried
Einen Film macht niemand allein. Film ist gemeinsame Lebenszeit. Wie können Filme produziert werden, an deren Entstehungsprozessen und Verwertungen die Menschen, die an ihnen arbeiten, beteiligt sind? Nach einem Input von Merle Grimme sprechen die Produzent_innen Lorena Junghans und Fabian Altenried über Verantwortung und selbstgestellte Ansprüche an das Produzieren von Filmen.

sonntag, 22. august 2021


16:30  •  Begrüßung  •  Tucké Royale, Christian Weber
16:40  •  Impuls  •  KURZFILME  •  Ausgewählt von den Panelgästen
Kokon  •  ausgewählt von Christian Weber  •  DE 2006, 7 min
1000 Smiles per Hour  •  ausgewählt von Smina Bluth  •  DE 2017, 15 min
Was wir wissen  •  ausgewählt von Melanie Waelde  •  DE 2017,13 min
17:30 - 18:30  •  Panel  •  Nicht auf getrennte Rechnungen. Eine Bildsprache für die Neue Selbstverständlichkeit
Mit  •  Smina Bluth, Melanie Waelde, Christian Weber
Wie lassen sich Bild und Text in eine sich überraschende und gleichberechtigte Beziehung setzen? Wo führen Bild oder Text ihre gemeinsame Erzählung an? Was kann die Kamera, was sich nicht aussprechen lässt? Nach dem gemeinsamen Anschauen von vier Kurzfilmen diskutieren die Bildgestalterin Smina Bluth (u.a. Neubau) und Regisseurin und Autorin Melanie Waelde (Nackte Tiere) mit Christian Weber (Edition Salzgeber) Bild und Text im Film auf der Suche nach ihrem ästhetischen Verhältnis zueinander.
19:00  •  Film  •  sehnsucht  •  Regie: Valeska Grisebach, D 2006, 88 Min  •  Saal 1, 9,90€
Synopsis  •  Ein Mann und eine Frau leben in einem Dorf in der Nähe von Berlin. Die Stadt scheint weit weg zu sein. Sie lieben sich seit Kinderzeiten. Unzertrennlich.
Mehr Infos
Warum wir den Film zeigen  •  Sehnsucht inspirierte uns maßgeblich dazu, den ländlichen Raum ebenso als einen Ort gesellschaftlicher Überschneidungen zu porträtieren und Neubau. Ein Heimatfilm zu erdenken. Wir wollten uns ein Vorbild nehmen an der ausdauernden Kamera, die ihre Protagonist_innen in aller Subtilität und Zärtlichkeit in ihrem Alltag begleitet. Das Verrichten von Arbeiten mit den Händen und das ernsthafte Sprechen über Liebe schienen uns nachahmenswert. Die Zusammenarbeit von professionellen und Laien-Darsteller_innen als Ensemblefilm beeindruckte uns und warf Fragen nach dem Drehbuch oder der Spielführung auf, die uns auch beim Dreh des eigenen Films begleiteten.
“Neue Selbstverständlichkeit” heißt, der Realität zuzutrauen, dass sie nichts gegen einen haben kann.

biografien

Tucké Royale, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Neubau. Ein Heimatfilm, studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und lehrt Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg.

Fabian Altenried, Produzent (Schuldenberg Films), Regisseur, Autor, studierte Kunst in Düsseldorf und Philosophie in Berlin. Produzent von Neubau.

Raquel Kishori Dukpa wuchs in Berlin-Kreuzberg auf. Sie studierte in Hildesheim mit den Studienschwerpunkten Film, queerfeministische Theorie und Populäre Kultur. Seit 2016 ist sie Teil von JÜNGLINGE und wirkte als Casting Director, in der Produktion, sowie in der Recherche des gemeinsamen Debütfilms Futur Drei mit. Sie ist Herausgeberin des Katalogs I See You - Gedanken zum Film Futur Drei (erschienen bei edition assemblage) und war Autorin der sechsten Staffel der Jugendserie Druck (ZDF/ funk). Ausgehend von Nancy Wang Yuens Überlegungen zu Typecasting beschäftigt sich mit Strukturen, die Typecasting evozieren.

Smina Bluth arbeitet seit 2011 als freie Bildgestalterin für Spielfilm, Kunstfilme, Musikvideos und Image/Dokumentarfilme. Unter anderem gewinnt Neubau den Preis für den besten Spielfilm auf dem Max Ophüls Festival 2020. Sie ist Mitglied im CINEMATOGRAPHINNEN Women Cinematographers Network und unterrichtet als Gastdozentin „Advanced Camera and Lighting for Documentary and Experimental Film“ an der Met Filmschool Berlin.

Christian Weber, geboren 1981 in Nürnberg. Studium der Filmwissenschaft in Mainz und Edinburgh. Abschluss mit einer Arbeit zum Mythosbegriff bei Pier Paolo Pasolini. Dissertation zu queerer Heimatlosigkeit bei Gus Van Sant, erschienen 2014 als erste deutschsprachige Monografie über den Regisseur. Seit 2015 Pressesprecher des Filmverleihs Salzgeber und Chefredakteur des nicht-heterosexuellen Film- und Literaturmagazins sissy, seit 2019 Co-Leiter des queerfilmfestivals.

Melanie Waelde studierte Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Ihr Regie-Langfilmdebüt Nackte Tiere feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2020 und wurde mit dem Preis der deutschen Filmkritik als Bestes Spielfilmdebüt ausgezeichnet. Waelde erzählt unmittelbar und beobachtend, folgt mehr dem Gefühl als der Logik. In ihren Regiearbeiten interessiert sie sich für das Kino als Erfahrungsraum, in dem nicht erklärt werden muss, sondern erlebt werden kann. Sie schreibt außerdem für die Kinderserie Schloss Einstein, inszenierte vier Folgen für die KiKA-Serie Echt und war als Autorin für verschiedene Dokumentarfilmprojekte tätig, u.a. Glitzer & Staub.

Merle Grimme ist eine deutsche Schwarze Filmregisseurin, Drehbuchautorin wie auch Initiatorin und Gründerin des Vereins Connected Differences e.V. In ihrer interdisziplinären Arbeit und ihrem politisches Engagement setzt sie sich mit gesellschaftlichen Tabus auseinander, hinterfragt gesellschaftliche Strukturen und regt öffentliche Diskurse an. Ihr Ziel ist es, soziale Gerechtigkeit voranzutreiben, indem sie Ungleichheiten, Diskriminierung, Unterdrückung und implizite Vorurteile vor und hinter der Kamera angeht. Sie studiert an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF München) und schloss zuvor ihr Studium mit dem Bachelor of Arts an der Universität Hildesheim ab.
Zu ihrer Regiearbeit gehören der Dokumentarfilm Regretting Motherhood, der zu mehreren nationalen/internationalen Filmfestivals und Podiumsdiskussionen eingeladen wurde und der Social Spot Der deutsche Kinderwunsch?, der den Jurypreis zur ZEIT Vermächtnisstudie gewann, zum ZEIT Online best of 2017 gekürt wurde und insgesamt über 500.000 views auf verschiedenen Online-Plattformen erreichte.
Derzeit arbeitet sie an ihrem Abschlussfilm in Koproduktion mit der HFF München und 'ZDF - Das kleine Fernsehspiel’. Speziell für diesen Film entwickelte sie ein antidiskriminierendes und inklusives Produktionskonzept, das ungleiche Strukturen in der Filmbranche überwinden soll. Für ihr politisches Engagement ist sie für den Deutschen Engagementpreis 2021 nominiert.

Lorena Junghans ist ein:e in Rumänien geboren:e, inhaltsorientierte:r Producer mit Hintergrund im Projektmanagement in Kapstadt und Beirut. Lorena’s Filmprojekte konzentrieren sich auf persönliche Geschichten, die das Ziel haben, nachhaltige soziale Wirkung zu erzielen. Bei der Zusammenarbeit mit Vereinen und Organisationen verfolgt Lorena das Ziel von intersektionaler Solidarität.

“Neue Selbstverständlichkeit” meint nicht für, sondern aus Liebe zu tun.

info & kontakt

Konzeption Lilian Pfeuffer, Tucké Royale, Fabian Altenried  •  In Kooperation mit Wolf Kino Berlin  •  Organisationsleitung Lilian Pfeuffer  •  Assistenz Maja Goethel

Kurzfilme:
Kokon Cast: Julius Kunze und Charlotte Wnendt, Regie, BUCH, Schnitt: Till Kleinert, KAMERA: Tom Akinleminu, PRODUKTIONSLEITUNG: Markus Kaatsch, TON: Matthias Kaatsch, MUSIK: Conrad Oleak, HERSTELLUNGSLEITUNG: Myriam Eichler, Poroduktion: dffb, arte, 2009
1000 Smiles Per Hour Cast: E., Julie Trapett, Alex Wissel, Regie: Fabian Altenried, Buch: Anne-Kathrin Heier, Kamera: Smina Bluth, Montage: Antonella Sarubbi, Produktion: Schuldenberg Films & btf, 2017
Was wir wissen Cast: Marie Tragousti, Fabian Dämmich, Joshua Krüger, Nicolai Tegeler, Kanella Tragousti, Regie: Lotta Schwerk, Kamera: Fion Mutert, Produktion: Carlotta Saumweber, Produktionsassistenz: Fabian Volkers, Drehbuch: Lotta Schwerk, Schnitt: Lotta Schwerk, Jacob Fliess, 2017

Dokumentation: Kamera und Schnitt Ethan Folk  •  Ton Maik Jeanisch  •  zweite Kamera Sonia di Pietro
Key artwork Lind Haugaard  •  Dank edition salzgeber, Christian Berg, Daniel Saltzwedel, cristina berg, peter rommel  •  Unterstützt vom Medienboard Berlin Brandenburg
Eine Veranstaltung von Schuldenberg Films

contact@schuldenbergfilms.com
Schuldenberg Films GbR
Sophie Ahrens, Fabian Altenried, Kristof Gerega
2021, alle rechte vorbehalten | Datenschutz
Alle Texte & Videos: © Schuldenberg Films / Tucké Royale / Lilian Pfeuffer
und die Panel-Teilnehmenden